Bienenzukunft

Zur Entwicklung einer bienenfreundlichen Imkerei

Die Varroamilbe

Seit der Einschleppung durch den Menschen ist die Varroamilbe ein Mitbewohner in praktisch jedem Bienenstock in Mitteleuropa.

Allgemein wird sie als Feind der Bienen angesehen, gegen den sich die Arten der westlichen Honigbiene nicht ebenso gut verteidigen kann wie der ursprüngliche Wirt der Varroa, die östliche Honigbiene, da die westliche Honigbienen nicht wie ihre östlichen Verwandten regelmäßig das Nest verlassen und sich so immer wieder vom allergrößten Anteil der Milben befreien können, welcher dabei in den oft verdeckelt zurückgelassenen Brutzellen verbleiben.

So findet man einen massiven Milbenbefall sowie die Zeichen der Schädigung durch die Varroamilben und die durch sie übertragenen Bienenkrankheiten (Fehlbildungen von neu geschlüpften Bienen) regelmäßig in Völkern, welche im Herbst bzw. im Winter sterben, sodass im Stock nur noch ein kleines Häuflein toter Bienen um eine tote Königin zu finden ist, oft trotz gutem Vorrat an Futter und Pollen im Stock.

Trotzdem stellt sich manchem die Frage, ob der erhöhte Milbenbefall nicht ein Hinweis für eine bestehende Schwäche eines Bienenvolkes sein kann, entweder aus den Lebensumständen des Volkes hervorgehend, sodass das massenweise Auftreten der Milben nur ein Ausdruck der Belastung, aber nicht die eigentliche Ursache der Schwächung ist oder ob es aus dem eigenen Wunsch des Volkes heraus, gewissermaßen an Altersschwäche zu sterben, zu einem hohen Befall kommt (vgl. Kapitel "Lebensdauer eines Bienenvolkes").

Ein ausgeprägter Befall mit Varroamilben deutet vor allem auf eine Überalterung des Bienenvolkes (bzw. Bienenteilvolkes, wenn es durch Ableger- oder Kunstschwarmbildung hergestellt wurde) und/oder auf eine genetische Vereinseitigung der Bienen hin.



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